Ohne fundiertes Hintergrundwissen ist es ganz schön schwer, die richtige Tinkerfütterung und das passende Pferdefutter für den eigenen Tinker zu finden. Dies liegt nicht allein am riesengroßen Angebot, zahlreichen Anbietern und einer inzwischen unüberblickbaren Auswahl am Futtermittelmarkt.

Immer mehr verunsichern auch Foren, Google & Co. und selbsternannte „Fachleute“. Viele „Experten“ geben wer weiß welche „Weisheiten“ zum Besten und andere nehmen diese für bare Münze. Krankheiten werden ganz neu erfunden, die Fütterung eben mal pauschal mit dem Satz abgetan „der ist einfach nur übersäuert, muss entgiftet werden, wir pendeln die Produkte aus und dann ist`s wieder gut“… daraufhin wird dies und das gefüttert, entgiftet, was das Zeug hält und am Ende ist der Tinker tatsächlich krank gefüttert, weil er mit den ganzen Pülverchen und Ausleitungsverfahren regelrecht krank wurde…

Es gibt kaum ein Telefongespräch, indem nicht die Frage an mich herangetragen wird, wie denn nun die richtige Fütterung für den individuellen Tinker oder allgemein eine angemessene Pferdefütterung in der Praxis aussehen sollte. Manch eine Mail zur Futterberatung schildert seitenweise die tägliche Fütterung und am Ende folgen 20 Fragen, warum denn nun ausgerechnet dieses Futter, dieses Pülverchen und diese Ergänzung abgesetzt werden sollte, weil der Moritz das ja jetzt schon so lange bekommt und auch, wenn er immer kranker wird, hat es sich doch irgendwie all die Jahre bewährt, ihn so umfangreich und vielseitig zu füttern. Moritz benötige ja auch die tägliche Abwechslung in seinem Pferdefutter und täglich dasselbe könnte ja nicht gut sein…

Manchmal muss man schon ganz gute Argumente haben, um gegen die weit verbreiteten Klischees anzutreten und die Menschen zu überzeugen, dass diese im Forum weit verbreitete Meinung, dass ein Tinker Abwechslung in der Pferdefütterung benötige, sich vielleicht doch nicht wirklich halten lässt, schaut man sich einmal das komplizierte Darmsystem eines Tinkers an. Es folgt dann ein Vortrag über den Pferdedarm und Magen und warum das vielleicht nicht so gut ist, ausgerechnet hier eine tägliche Abwechslung reinzubringen…

Um eine verantwortungsbewusste Tinkerfutterberatung durchführen zu können, benötigt es schon einiger Hintergrundinformationen, denn jeder individuelle Faktor muss auch bei der Futterberatung beachtet werden. So ist es natürlich wichtig zu wissen, ob Krankheiten vorhanden sind oder ob der Tinker extrem dick oder extrem dünn ist, ob schon einmal eine Hufrehe bestanden hat oder ob vielleicht eine allergische Bronchitis vorhanden ist. Auch die Haltung spielt eine große Rolle für die Futterberatung beim Tinker, da diese ja immer mit der Tinkerfütterung verknüpft ist (24-Stunden Weide ist bereits eine Art der Fütterung…) Auch die Arbeitsleistung ist ein Thema bei der Futterberatung. Damit hat es sich aber eigentlich schon, um auf diesen Angaben basierend eine vernünftige Tinkerfutterberatung durchzuführen! Ich benötige einiges an Hintergrundinfos zur Futterberatung, jedoch nicht die ganze Lebensgeschichte des inzwischen 30 Jahre alten Tinkers, um für ihn eine Futterberatung „mit Hand und Fuß“ durchzuführen.

Andererseits ist kaum ein Faktor für ein Tinkerleben so entscheidend, wie eine optimale Tinkerfütterung und ein passendes Futter. Die Tinkerfütterung entscheidet kurz- oder langfristig generell über Gesundheit oder Krankheit. Glänzendes Fell, feste Hufe, eine gute Kondition und ein rundum gesunder glücklicher Tinker sind kein Zufall, sondern in ganz besonderer Weise auch ein Resultat einer optimalen Tinkerfütterung. Daher dürfen die Angaben schon etwas ausführlich dargestellt werden, denn ich möchte keinesfalls etwas Wichtiges nicht beachten, weil es nicht gesagt wurde!

Immer mehr Tinker werden krank gefüttert durch „unser zu gut meinen…“, wir stopfen sie voll mit vielen Dingen, die nicht nur überflüssig, sondern schädlich sind…

Gleich, ob der Tinker viel zu dünn und zu mager oder extrem fett ist, wir Pferdemenschen stehen in der Verantwortung, unseren Tinker gesund und rundum optimal zu füttern.

Unsere Tinker leiden heute oft an Extremen, so beispielsweise massives Übergewicht trotz „Diät Futter“ oder massive Unterernährung trotz „guten Futters“. Aber auch ein normaler Futterzustand kann bei falscher Fütterung viele Probleme und Erkrankungen mit sich bringen!

Mein Konzept einer individuell und sinnvoll praktizierten Tinkerfütterung ist weder Profession noch Berufung, eigentlich ist es ganz einfach und simpel, wenn wir die Zusammenhänge und Grundsätzlichkeiten zur Tinkerfütterung erst einmal verstanden haben! Selbstverständlich ist eine ausführliche Futterberatung bei mir kostenlos, denn: was gibt es Schöneres, als einen glücklichen gesunden Tinker und einen zufriedenen Pferdemenschen, der vielleicht sogar in den einschlägigen Foren einmal darüber berichtet, was er jetzt in der Tinkerfütterung und beim Pferdefutter beachtet, weil er gelernt hat, dass dies sehr wichtig ist und vielleicht noch, dass sich eine Abwechslung in der Tinkerfütterung bei Moritz nun wirklich doch nicht bewährt hat und daher jetzt das Ruder rumgerissen und einfach einmal Beständigkeit beim Pferdefutter ausprobiert wird?

(http://www.tierheilkundezentrum.eu/pferde/fuetterung/fuetterung-tinker/)

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