„Heiligen Boden“ betreten … provokante These: Ebnet ungeeignete Hufbearbeitung der Hufrehe den Weg?

Von Guido Gennerich (www.pferdeglueck.de)

„Ohne Huf kein Pferd“. Diese uralte Binsenweisheit drängt sich unerbittlich in die Wahrnehmung eines jeden Pferdehalters, wenn eines der schlimmsten Albträume Wirklichkeit wird: Die Hufrehe. Begleitet oft von schlimmsten Schmerzen, wird dem Pferd – manchmal völlig unvermittelt über Nacht – im wahrsten Sinne des Wortes der . . . Boden unter den Beinen entzogen. Viele Pferde wagen keinen einzigen Schritt mehr oder stehen oft vor Schmerzen erst gar nicht mehr auf. Eine unerträgliche Leidensgeschichte kommt in Gang und endet leider nicht selten tödlich. Zum tragischen Verlauf kommt oft noch die unerträgliche Ohnmacht des Pferdehalters. Wochen, Monate ziehen sich dahin zwischen Bangen und Hoffen.

Es ist gerade diese Ohnmacht und Verzweiflung, die betroffene Pferdehalter nach jedem Strohhalm greifen lassen. Therapien werden begonnen, dann wieder hinterfragt und, wenn Tierärzte und Hufschmiede an ihre Grenzen kommen und traditionelle Maßnahmen nicht den erhofften Durchbruch bringen, schließlich das Internet durchwühlt nach dem rettenden Hinweis. Oft schlägt dann auch die Stunde der „Wunderheiler“, die durch alternative „Therapien“ aus dem quälend langen Tunnel helfen wollen.

Seltsam ist: Noch nie gab es so viele selbst ernannte „Experten“ im Umfeld der Hufrehe mit ihren zahlreichen Formen. Noch nie wusste man angeblich so viel über Ursache und Entstehung. Noch nie standen den Pferdehaltern auf Knopfdruck so viele Informationen zur Verfügung. Eigentlich die beste Voraussetzung, um dieses schlimme Hufrehe-Phänomen mit jedem Jahr mehr eindämmen zu können. Doch weit gefehlt. Die Zahl der Neuerkrankungen steigt stetig oder ist bestenfalls beunruhigend konstant. Entsprechend groß sind Misstrauen und Verwirrung bei den Pferdehaltern, weil viele Thesen, die vor Jahren noch als der Weisheit letzter Schluss galten, plötzlich als „Schnee von gestern“ belächelt oder relativiert werden. Und auch was aktuell noch als Auslöser und Ursache „Nummer 1“ gehandelt wird, dürfte schon bald wieder von neuen Thesen verdrängt werden.

Galt damals beispielsweise Protein noch als der Auslöser, so ist man heute eher der Ansicht, dass Protein eher kein Auslöser sei, sondern Stärke, Fruktane und sonstige verschiedene Zuckerarten. War man damals der Ansicht, dass das Equine Cushing Syndrom ausschließlich bei sehr alten Pferden und dort eher sehr selten auftritt, wird ECS heute als Hauptauslöser der Hufrehe bei Pferden jeden Alters angesehen.

War man damals noch der Ansicht, dass ein Equines Metabolisches Syndrom, also Diabetes II, bei Pferden nicht vorkommt, so ist man heute der Ansicht, dass EMS sehr wohl auftritt und auch häufige Ursache einer Hufrehe sei. Viele Experten halten die Tests zur Ermittlung solcher Erkrankungen allerdings für recht abenteuerlich, weil man mit ihnen bei so gut wie jedem Pferd positive Ergebnisse erzielen kann. Und trotz aller Fragwürdigkeit im Umfeld dieser Tests gehören EMS und/oder ECS heute zu den Spitzenreitern in der Hitparade der wahrscheinlichsten Hufrehe-Ursachen!

Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist nun schon die bundesweit bekannte Tierheilpraktikerin Claudia Nehls mit dem umfassenden Krankheitsbild Hufrehe befasst. Die Liste mit jenen Pferden, die sie quasi in allerletzter Sekunde durch ihre ganzheitlichen Konzepte dem Tod nochmals von der Schippe geschnappt hat, ist lang. Und wenn jemand von sich behaupten darf, zum Thema Hufrehe kompetent auftreten zu dürfen, dann sie. Die in vielen Jahren aus diesem Erfahrungsschatz hervorgegangenen Eigenentwicklungen gehören noch immer zu den am meisten nachgefragten Produkten. Folglich war sich Claudia Nehls sicher: Nach menschlichem Ermessen sei auf ihrem Hof und bei ihren eigenen Pferden jede erdenkliche Vorsorge getroffen, um der brutalen Hufrehe den Zugang zu versperren.

Dann kam jener Tag im Jahre 2015, der alles änderte. Über Nacht entglitt Gustav, ein liebenswerter und knuddeliger Tinkerwallach, in einen dramatischen Hufrehe-Schub. Noch am Vortag schien die Welt in Ordnung. Wieder einmal schlug die Hufrehe unerbittlich aus dem Nichts zu. Claudia Nehls war sprachlos, hatte sie doch alle elementaren Regeln bei Fütterung und Haltung beachtet.

Die Fehler zuerst bei sich selber suchend, analysierte die Tierheilpraktikerin penibel, was dieses Rehe-Drama bei Gustav hatte auslösen können. Doch wo immer Nehls Antworten suchte, sie fand keine. Es war nichts in der Haltung von Gustav auszumachen, was der Hufrehe den Weg geebnet haben könnte. Immerhin: Selten zuvor konnte Claudia Nehls einen Hufrehe-Fall intensiver studieren und beobachten als bei Gustav. Erstmals konnte sie nahezu alle Risiko-Faktoren, die derzeit als Hauptauslöser für solche Hufrehe-Schübe unter Fachleuten gehandelt werden, kategorisch ausschließen. Bei ihren vielen Hufrehe-Patienten ist das meist nicht möglich. Denn wenn Tierheilpraktiker wie Claudia Nehls gerufen werden, sind alle schulmedizinischen Versuche meist gescheitert, die Pferde sozusagen „austherapiert“. Als letztes Glied in der Behandlungskette erfährt Nehls nur sehr selten die ganze wahre Krankheits-Geschichte und kann daher nur in wenigen Fallen wirklich konkret ermitteln, wer wie und in welcher Form am Krankheitsgeschehen beteiligt ist und war. Bei Gustav nun kannte Nehls diese ganze Geschichte und nach einer tagelangen und aufwändigen Bilanz blieb am Ende nur noch ein Bereich übrig, der stets in fremder Zuständigkeit lag: Die Hufpflege. Das war auch bei Claudia Nehls stets jene „heilige Kuh“, die Niemand wirklich zu schlachten wagte.

Auch Claudia Nehls vertraute auf den erfahrenen, bewährten, gut ausgebuchten Hufschmied. Was er sagte, war mehr oder weniger Gesetz. Bewährte und erfahrene Hufschmiede dulden bekanntlich nur selten wirklich Widerspruch und lassen sich ungern in ihre Arbeit hineinreden. Dazu gab es auch auf dem Hof von Claudia Nehls prinzipiell keinen Grund: Gustav lief nie klamm und marschierte barfuß geschmeidig über Stock und Stein. Und dennoch will sich Nehls nicht von der Hypothese trennen, dass irgend etwas an der Hufarchitektur das Einfallstor der Hufrehe-Erkrankung gewesen sein könnte. Erschwerend kamen noch Erkenntnisse aus aktuellen Röntgenaufnahmen des Tierarztes hinzu, wonach auf allen vier Hufen eine Hufbeinrotation von ca. 7 Grad festgestellt wurde.

Nehls: „Es geht hier übrigens nicht um irgendwelche Schuldzuweisungen oder eine Ab- bzw. Bewertung eines bestimmten Hufschmiedes! Vielmehr scheint das aktuelle Problem zu sein, dass man im Umfeld der Hufrehe offenbar nur noch gebannt auf die möglichen inneren Ursachen und Auslöser starrt und die äußerlichen Ursachen eher nur am Rande betrachtet. Und bei den äußeren Ursachen scheint nach meinen Beobachtungen die Hufbearbeitung mehr beizutragen als man offenbar zur Zeit wahr haben will. Hier hat sich eine erschreckende Routine eingestellt und Grundsätzliches wird kaum noch genügend hinterfragt. Die vielen, vielen Hufe, die ich in den letzten Jahren bei Hufrehe-Pferden gesehen habe, untermauern leider diesen Verdacht, anstatt ihn zu entkräften!“

Wie bei Claudia Nehls üblich, kennt sie wenig Pardon, wenn es um die Pferdegesundheit geht und nimmt bei der jetzt öffentlichen Formulierung ihrer Befürchtung erneut kein Blatt vor dem Mund. Und das nicht ohne Grund: Für das diplomatische Abwiegen eines jeden Wortes auf der Goldwaage ist gerade bei Hufrehe gar nicht die Zeit; auch in diesen Sekunden, da Sie diese Worte hier lesen, läuft bei vielen von Rehe niedergestreckten Pferden ein verzweifelter Kampf gegen die Uhr! Auch bei Gustav stand die Lage Spitz auf Knopf. Aber die schlimmsten Pferde-Schicksale waren schon immer für Claudia Nehls die größten Herausforderungen, denen sie sich verbissen stellte. Im Fall Gustav stand nun für die Tierheilpraktikerin eine umfangreiche Erarbeitung des Fachgebietes „Hufbearbeitung“ an. „In einer früheren Kundin fand ich zum Glück eine ausgezeichnete Lehrmeisterin, die mich mit vielen eigenen Erfahrungen versorgte.“

Nach rund 14-tägiger Zitterpartie und der intensiven, seit Jahrzehnten bewährten Therapie durch Claudia Nehls hatte man Gustav endlich aus dem akuten Stadium erlöst und die schlimmsten Entzündungen unter Kontrolle. Doch dieses schlimme Stadium ist bekanntlich nur die „Ouvertüre“ der ganzen Hufrehe-Tragödie. Die viel größere Herausforderung, die nun von Pferd und Halter geschultert werden muss, ist die Rückkehr zu einem leistungsfähigen, brauchbaren Huf. Denn wenn die Rehe ihr fatales Zerstörungswerk an den Hufen beendet hat, muss oft mit erbärmlichen Resten Huf Stück für Stück ein neues Hufgebäude entwickelt werden. Inwieweit das gelingt, entscheidet letztlich darüber, ob das erkrankte Pferd jemals wieder wirklich trittsicher auf die Beine kommt. Hier kommt dann meist der Hufschmied ins Spiel. Von seiner Kunst – in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt – hängt der weitere Erfolg ab. Jeder kleinste Fehler in dieser Phase kann im schlimmsten Fall beim Pferd über Leben und Tod entscheiden. Wie eingangs erwähnt: Ohne Huf kein Pferd!

Für Tinker Gustav lag das Konzept für eine Hufrekonstruktion ebenfalls schon bereit. Zum traditionellen orthopädischen Hufrehebeschlag wurde vorgeschlagen: Unter Sedierung sollten die Zehen dünn geraspelt und gekürzt, die Sohle mit Silikon ausgefüllt, ein Steg angebracht und die Trachten erhöht werden. Doch Claudia Nehls lehnte ab. Nach Jahrzehnten Erfahrung und nicht mehr zählbaren Hufen, die Nehls in ihrer Arbeit gesehen und eingeschätzt hatte, wollte sie erstmals den „heiligen Boden“ des Hufschmiedes betreten und Gustav mit einem eigenen Konzept wieder auf die Hufe helfen. Entsprechend apokalyptisch waren die Prognosen, die man Claudia Nehls für ihre geplante Maßnahme „ermutigend“ mit auf den Weg gab. Nun kennt Nehls solche Situationen seit Jahren, wenn etablierte Fachleute sich gebauchpinselt fühlen, und nichts spornt die Tierheilpraktikerin mehr an, als empörte Kritiker mit hernach exakt dokumentierten Therapie-Erfolgen zum Verstummen zu bringen.

Im Fall Gustav fand das Drama tatsächlich ein Happy End. Es war ein mühsamer und steiniger Weg dorthin, aber inzwischen trabt der Tinkerwallach wieder vergnügt über die Weiden wie einst. Mehr noch: Sogar besser wie einst. Die ganze Tragödie dokumentiert Claudia Nehls auszugsweise selbst unten. Hier zeigt die Chronologie der Hufe unübersehbar: Das Konzept von Claudia Nehls ist wieder einmal aufgegangen – allen Unkenrufen zum Trotz und gegen jeden Widerstand.

Nehls hat aus der Geschichte Gustav viel gelernt und möchte nun ihre Erfahrungen mit Anderen teilen. Dazu hat sie eine neue Website zum Thema Hufrehe-Behandlung geschaltet. Wieder einmal redet die Tierheilpraktikerin Tacheles zu einem akuten Thema und stemmt sich gegen den Muff traditioneller Engstirnigkeit. Dass sich Nehls erneut mit diesen klaren Ansagen nicht nur Freunde schaffen wird, ist ihr klar. Dabei will Claudia Nehls beileibe auf ihrer neuen Website www.hufrehebehandlung.eu nicht für sich reklamieren, alles besser zu wissen oder besser zu können. Im Gegenteil: Nehls hat zu keinem Zeitpunkt den Respekt vor der komplexen Erkrankung „Hufrehe“ verloren und sie selber muss sich zähneknirschend immer wieder eingestehen, nach mehr als zwei Jahrzehnten Praxis noch immer von unerwarteten Überraschungen bei Rehe-Patienten überrumpelt zu werden.

„Ich will auf meiner neuen Website einige aus meiner Sicht wichtige und aktuell eher vernachlässigte Aspekte ansprechen und in die Diskussion werfen! Soll dabei jeder der mag, meine Thesen blöd finden. Vielleicht aber kann ich bei einigen den Blick für bestimmte Fakten schärfen und dazu motivieren, bei äußerlichen Hufrehe-Auslösern wieder genauer und kritischer hinzuschauen. Wir können keine Rücksicht nehmen auf den beruflichen Stolz bestimmter Handwerker-Zünfte oder Eitelkeiten. Dazu ist die Hufrehe zu brutal, komplex und erbarmungslos. Um sie zu bekämpfen, müssen wir jede Chance nutzen! Und uns immer wieder neue Fragen stellen!“

Die neue Sicht auf die Dinge von Claudia Nehls

Im Laufe der letzten Jahre erhielt ich im Rahmen meiner Arbeit hunderte von Huffotos, die mir mehr und mehr zeigten, dass alle diese Hufsituationen bei Hufrehe, insbesondere auch bei der chronischen Hufrehe, absolut desaströs waren. Nein, es geht hier nicht um brüchiges und schlechtes Hufhorn, es geht hier um die Hufstellung! Diese derart schlechten Hufstellungen alleine könnten in allen mir bekannten Fällen DIE Ursache der Hufrehe sein. Man stelle sich vor, man habe über etliche Jahre viel zu große und an sehr empfindlichen Stellen, beispielsweise an den Zehen, stark drückende, somit schmerzende Schuhe an. Irgendwann kommt es dazu, dass jeder Schritt einfach nur noch weh tut. Folge ist dann eine Entzündung, ebenso ist es bei den meisten Hufrehe-Fällen. Richtig ist, dass auch die Hufhornproduktion durch die Hufrehe mehr oder minder stark gestört wird, hiergegen kann man jedoch vorbeugen.

Selbstverständlich gibt es auch die innerlich verursachte Hufrehe, beispielsweise durch eine Vergiftung, durch eine Nachgeburtsverhaltung oder durch Medikamente. Auch Stärke und Zucker können natürlich Auslöser einer Hufrehe sein. Hierbei sprechen wir jedoch eher über die Ponys und Pferde, die tatsächlich die Hafertonne plündern oder die Praxis fern durch eine Nasenschlundsonde oder Magensonde Unmengen von Zucker bzw. Fruktanen eingeflößt bekommen. Wohl jeder Stoff, der in einer Unmenge aufgenommen wird, führt zu Erkrankungen, bei Pferden so zur Hufrehe. Im wirklichen Pferdeleben werden diese Unmengen, die im Versuch diese Auslöser beweisen, jedoch nicht aufgenommen. Denn: Kein Pferd läuft mit Magensonde oder Nasenschlundsonde herum! Es ist in jedem Falle so gut wie unmöglich, dass ein Pferd diese in verschiedenen Versuchen ermittelten Mengen im wahren Pferdeleben aufnimmt!

Und weil das alles so ist, begann ich mehr und mehr an unseren gängigen Theorien zu zweifeln. Jedes Huffoto, das ich bekam, analysierte ich irgendwann und jedes Mal kam ich zum Schluss, dass genau diese Hufsituation zur Hufrehe führen kann. Meine persönliche Meinung: Probleme unserer heutigen Hufbearbeitung sind generell eine viel zu lange Zehe, weit überstehende Wände und das „Runtersäbeln“ von Trachten und Sohlen. Hinzu kommt eine starke Beschneidung des Strahls. Hier wird dann nicht automatisch eine Hufrehe provoziert, aber kann nicht hierdurch bei vielen Pferden das Einfallstor für die Hufrehe geschaffen werden? Schauen wir wirklich noch unter diesem Aspekt genügend kritisch hin oder verlassen wir uns eventuell viel zu sehr auf traditionelle Meinungen, die Niemand mehr anzweifeln darf? Selbstkritisch muss auch ich eingestehen, dass ich mich viel zu lange und zu oft im Bereich Hufbearbeitung den Fachleuten brav untergeordnet hatte. Bis zu dem Tag, an dem Tinker Gustav mich zwang, mich diesem Thema nun konsequent zu stellen!

Ich entschied mich im Fall Gustav gegen das Konzept des Hufschmiedes und auch gegen den traditionellen orthopädischen Beschlag und begann, mich intensiv mit dem Thema Hufbearbeitung auseinander zu setzen. Ich begann, selbst die Hufe zu bearbeiten und entdeckte mein Herz für die Hufbearbeitung. Dies vor dem Hintergrund, dass ich genau wusste und weiß, wie wichtig und lebensrettend diese ist und dass es nur den Weg über eine optimale Hufbearbeitung zum dauerhaft Hufrehe-freien Pferd gibt.

Tinker Gustav ist mein Paradebeispiel und er lief täglich besser. Er läuft inzwischen sogar noch viel besser als vor dem Hufreheschub. Anhand der viel zu langen Zehe ist er früher oft gestolpert, dieses Stolpern ist ebenfalls wie weggeblasen. Er ist heute (Dezember 2015) – wenige Monate nach dem akuten Hufreheschub – so gut zu Fuß, wie nie zuvor und lief bereits zwei Monate nach diesem massiven Hufreheschub auf dickster Schotterpiste im Galopp. Dass ich das erleben darf, ist alleine das Resultat einer wirklich ganzheitlichen Behandlung und Therapie.

Was mir aufgrund der Erfahrungen mit Gustav in diesem Zusammenhang ganz besonders wichtig erscheint, ist, dass Hufrehe-Hufe in ganz kurzen Abständen bearbeitet werden müssen. Ich habe Gustavs Hufe anfangs alle zwei Tage bearbeitet und bin immer noch im Wochenrythmus, warte nie länger als 10 Tage mit der nächsten Bearbeitung! Wenn die Hufkapsel einmal durch ist, werde ich längere Abstände einlegen können, aber auch dann nie mehr als drei Wochen verstreichen lassen. Drei Wochen sind – aus meiner Sicht – das absolute Maximum, wenn alles gut bleiben und der einmal erreichte Fortschritt dauerhaft manifestiert werden soll! Und noch etwas: Man muss mit viel Sorgfalt und einem großen Zeitinvestment sich der Hufe annehmen!

Inwieweit diese ganze Sache hätte anders laufen können, erlebe ich täglich bei meinen vierbeinigen Patienten. Das betrifft die Probleme bezüglich der innerlichen Therapien mit z. B. NSAID, wie auch der äußeren Behandlung, ganz gleich, ob barfuß oder mit Hufbeschlag das Pferd seine Erkrankung überwinden muss. Meine Einschätzung: Unser allgemeines Vorgehen bei Hufrehe schadet meist mehr als es nutzt und es gibt nicht umsonst unzählige Pferde, die langfristig ihre Hufrehe nicht überleben. Erfolgt ein Behandlungsfehler nach dem anderen, so wird jedes Pferd früher oder später kaputt behandelt. Ganz sicher ist ein Umdenken in jeder Beziehung bei Hufrehe dringend vonnöten! Aus meinem veränderten Blickwinkel und den vielen Erfahrungen bei der Hufrehe-Therapie heraus entstand meine neue Website, die Mut wecken soll für neue Perspektiven.

Juni 2015 akuter Hufreheschub bei desolater Hufsituation

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November 2015 auf dem richtigen Weg...

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