„Das Sommerekzem ist eine Allergieform des sogenannten Soforttyps (atopische Reaktion). Das Immunsystem reagiert bei Sommerekzem über und darf keinesfalls noch gestärkt werden, da eine überschießende Reaktion bereits vorliegt!“
Da diese übersteuerte/überreagierende Immunabwehr bereits vorliegt, wäre es fatal, Abwehr und Immunsystem noch zu stärken!
Hartnäckig hält sich die Meinung, dass dem Sommerekzem eine mangelhafte Immunabwehr zugrunde liegt und die Therapie des Sommerekzems auf die Verbesserung des Immunsystems und Stärkung der Abwehr gerichtet werden sollte. Diese Meinung ist nicht richtig. Eine Stärkung der Abwehr wirkt kontraproduktiv auf das Sommerekzem und verschlimmert die allergische Reaktion des vom Sommerekzem betroffenen Pferdes weiter.
„Eine Therapie muss auf eine Regulation der überschießenden Reaktion des Immunsystems abzielen!“
Unter dem Komplex Sommerekzem fasst man die allergische Reaktion auf den Speichel von Kriebelmücken, Gnitzen oder Stechmücken im Sprachgebrauch und in unseren Breitengraden zoologisch meist Culicuides Spezies, aber auch weitere allergische Reaktionen, die sich in massivem Juckreiz der Haut äußern, zusammen. Auslöser dieser allergischen Reaktion ist unter anderem oder in erster Linie der Speichel der blutsaugenden Weibchen; die Ursache einer allergischen Reaktion findet sich jedoch im Immunsystem des an Sommerekzem erkrankten Pferdes.
„Über das eigentliche Allergiegeschehen hinaus gibt es zahlreiche das Sommerekzem begünstigende Faktoren, die mitursächlich sind, wenn ein Pferd an Sommerekzem erkrankt, es gibt selten nur eine Ursache!“
Individuelle Prädispositionen bei Sommerekzem
1. Stoffwechselprobleme bei Sommerekzem:
Diese äußern sich u. a. in verzögertem Haarwechsel, schuppigem Haarkleid, fettigem Fell und Anfälligkeit für Parasiten- und Pilzerkrankungen sowie langsamer Wundheilung.
2. Hormonelle Imbalancen bei Sommerekzem:
Äußern sich durch Scheuern am ganzen Körper während der Rosse und erhöhter Hautempfindlichkeit sowie auch nicht regelmäßiger verzögerter Rosse oder „Dauerrosse“, Verhaltensauffälligkeiten im Zusammenhang stehend mit der Haut (beißen, kratzen etc.). Auch bei Wallachen und Hengsten sind hormonell bedingte Imbalancen zum Teil mitursächlich.
3. Psychische Faktoren des Sommerekzems:
Ein Pferd, welches in seiner Herde stark unterdrückt und sozusagen das „schwächste Glied“ ist, ein Pferd, welches sich von seinem Besitzer nicht geliebt und zurückgesetzt fühlt, oder auch ein Pferd, welches unter permanenter Langeweile leidet, starkem Stress und überfordernder Arbeitsbelastung ausgesetzt wird, fühlt sich in seiner Haut ebenfalls nicht wohl.
Auch psychische Faktoren tragen zum Allergiegeschehen Sommerekzem nicht unerheblich bei.
Fütterungsbedingte Ursachen des Sommerekzems
Vitamin-, Mineralstoff-, Spurenelementüber- bzw. Unterversorgung, Imbalancen im Nährstoffhaushalt, Rohfasermangel, Eiweiß- sowie Energieüberversorgung, Zucker.
Bekannt ist, dass ein Überangebot an Protein und Energie (Zucker) stark zum Allergiegeschehen beiträgt. Dies umso mehr, wenn nicht ausreichend Rohfaser zugeführt wird. Die Ernährung eines Pferdes mit Sommerekzem sowie auch mit anderen Erkrankungen aus dem allergischen Formenkreis sollte in erster Linie bedarfsgerecht – nicht übermäßig – und möglichst naturbelassen sein. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sollten in für das Pferd optimal verwertbarer Form (natürlich, nicht synthetisch) ausreichend zugeführt werden. Schädlich zu beurteilen sind hier gleichermaßen Mangelerscheinungen, Überschüsse und Imbalancen. So begünstigt ein Mangel an Calcium Hautveränderungen ebenso wie ein Calciumüberschuss.
Calcium konkurriert im Darm mit Kupfer, Zink und Selen um die Aufnahme in den Organismus. Kupfer und Zinkmangel sind direkte Verursacher von Hautproblemen und Juckreiz. Kleie (große Anteile finden sich in Fertigmash, jedoch nicht in meinem Nehls Mash) vermindern die Aufnahme von Calcium, Kupfer, Zink und Selen, so ist bei täglicher Fütterung ein Mangel bereits vorprogrammiert. Ein Überschuss an Selen, welcher, da Selen ein Spurenelement ist, schon bei geringster Überdosierung eintreten kann, führt zu Vergiftungserscheinungen wie Haarausfall, Ausfall des Mähnen- und Schweifhaares bis hin zum sogenannten „Ausschuhen“, welches meist den Verlust des Pferdes bedeutet.
Eine bedarfsgerechte Ernährung ist die Grundvoraussetzung jeder erfolgreichen Therapie des Sommerekzems. Hier muss in jedem Fall der Grundstock des therapeutischen Eingreifens bei Sommerekzem gelegt werden. Ohne Beachtung einer optimalen Nährstoffzuführung bei Sommerekzem wird jede Sommerekzem Therapie langfristig zum Scheitern verurteilt sein! Aus zahlreichen Therapieerfahrungen entwickelte ich verschiedene Kräuter für Pferde bei Sommerekzem, insbesondere die Nehls Allergosan-Kräuter und ein auf die Ernährungsimbalancen eingehendes Pferdefutter, Nehls Pferdefutter Haut & Fell.
Hüten sollte man sich vor allem, dem Sommerekzemer wechselnde oder auch gleichzeitig mehrere Ergänzungs- u. Zusatzfuttermittel zu füttern, da diese zwangsläufig zu Fehlversorgungen des Sommerekzemers führen. Viele Pferdehalter scheinen beim Sommerekzem dazu zu neigen, alles auf einmal ausprobieren zu wollen: dies ist der falsche Weg bei Sommerekzem! Der Markt ist unbegrenzt, was Hilfen und Ergänzungsfuttermittel für Sommerekzemer betrifft, jedoch sollte man eines nach dem anderen bei Sommerekzem ausprobieren und jedem neuen Produkt einen Zeitraum von ca. 3 Monaten einräumen; damit man dann auch abschätzen kann, was wirkte positiv, was eher gar nicht und was negativ auf das Sommerekzem.
Eine ausgewogene Fütterung ist Voraussetzung für einen funktionierenden Stoffwechsel, ein gesundes und intaktes Darmmilieu sowie ein ausgewogenes Säure-Basen-Verhältnis bei Sommerekzem, was unserem Ekzemer aus gutem Grund zugutekommt
Denn weiterhin ist bekannt, dass ein chronisch gestörtes Darmmilieu (ausgelöst durch zu große Mengen und/oder oft auch artfremdes Eiweiß) – im Darm befinden sich über 80 % der Immunzellen – eine Verschlechterung der Anpassung an äußere Reize und mangelhafte Immunabwehr (keine Eliminierung von Allergenen mehr möglich) bewirkt. Somit ist ein gestörtes Darmmilieu sowie auch ein gestörtes, zum Teil hieraus resultierendes, Säure-Basen-Gleichgewicht kausal mitverantwortlich für die Überreaktion des Immunsystems, des Sommerekzems (Allergie).
Als Hauptverursacher eines gestörten Säure-Basen-Gleichgewichts bis hin zur Übersäuerung ebenso wie eines chronisch gestörten Darmmilieus wird eine falsche Fütterung als sicher angesehen!
(http://www.tierheilkundezentrum.info/…/Organe-…/Sommerekzem/)
(http://www.tierheilkundezentrum.info/…/Pferdefutter–Pferd…/)