In den letzten Tagen, habe ich Euch bereits einige interessante Fakten zur Ponyfütterung aufgeführt. Heute gehe ich ganz spezifisch auf eine der bekanntesten Ponyrassen ein. Die Tinker.
Hier einmal ganz tolle Tipps zur richtigen und ausgewogenen Tinkerfütterung!

Tinker, die mir in meiner während meiner Arbeit oder im Wege der Haaranalyse vorgestellt werden, befinden sich leider allzu oft in keinem guten Gesundheitszustand. Ursächlich für viele typische Tinkerkrankheiten ist in der Regel eine nicht Tinker gerechte Pferdefütterung und eine nicht pferdegerechte Haltung, sprich: zu wenig Bewegung für unseren Tinker!

Viele Tinker sind gezeichnet von massiver allergischer Bronchitis bis hin zur Dämpfigkeit, therapieresistenter chronischer Mauke, Sommerekzem und weiteren allergischen Hauterkrankungen sowie von chronischem Durchfall, Kolik bei Pferden und Kotwasser. Dies sind allesamt „gängige“ Tinker Krankheiten in meiner Praxis, aber auch im Allgemeinen. Der Tinker, ob importiert oder in Deutschland geboren, scheint bedeutend sensitiver auf menschliche Fütterungs- und Haltungsfehler zu reagieren, als manch andere Rasse!

Der Tinker, oder auch Irish Cob genannt, war ursprünglich das Pferd der fahrenden Kesselflicker in Großbritannien und Irland. Tinker sind robuste und leichtfuttrige Arbeitspferde, deren Futter karg und Bewegung ausgiebig war.

Fütterung Tinker

Der Tinker kam Anfang der 1990er Jahre als Freizeitpferd in Mode und war bis dato überhaupt nicht als Rasse registriert. Aus dem ehemaligen Arbeitspferd mit kargen Futter- und Lebensbedingungen wurde nunmehr oft ein gut gemästetes Boxenpferd mit wenig Bewegung und viel Pferdefutter und für den Tinker zu mastigem Futter. Auch die Weidehaltung in unseren Breitengraden ist den ursprünglichen kargen Tinker Bedürfnissen meist in keiner Weise angemessen, da die Weiden oft aus Weidelgras, also sogenanntem Mastgras für Kühe, bestehen. Morgens und abends gibt es meist noch eine Scheppe Müsli oder Pellets zum Gras und ein synthetisches Mineralfutter, um die Fütterung zu komplettieren und der Werbung, die uns suggeriert ohne synthetisches Mineralfutter entständen schnell Mängel in der Fütterung, genüge zu tun. Der Mensch meint nun, alles richtig und optimal umzusetzen, unser Tinker indes wird zunehmend kranker. Er reagiert auf zu nährstoffreiches Gras mit Sommerekzem, Allergien, Hufrehe und Mauke, auf Boxenhaltung mit wenig Luft und qualitativ minderwertigem Rauhfutter bzw. Schimmelpilzbefall mit chronisch allergischer Bronchitis und Dämpfigkeit. Heulage und Silage führen oftmals zu Kotwasser und Durchfall, wie auch zu Magenproblemen und Koliken des Tinkers. Der Bewegungsmangel macht dem Stoffwechsel des Tinkers zusätzlich zu schaffen. Die Darmflora kommt mit Müsli, Pellets, zu mastigem Gras und synthetischen Zusätzen ebenso wenig zurecht, es entsteht die wohl häufigste Tinker Krankheit chronischer Durchfall und Kotwasser. Dabei meint der Tinker Mensch, er mache für seinen Tinker alles perfekt: Der bekommt ein extra Spezialfutter für Tinker und obendrauf noch ein extra Mineralfutter für Extensivrassen, wie die Tinker es ja nun mal sind! Damit sollen nun keine Mängel entstehen und unser Tinker ist mit all dem bunten Zeugs in seiner Krippe rundum „synthetisch“ versorgt…

„Nein, dem ist nicht so, so wird unser Freund nur krank!“

Der Tinker benötigt eine extensive und karge Pferdefütterung mit kargen Weideflächen, viel Bewegung, natürliches und extensives Pferdefutter ohne Getreide und ohne synthetische Zusatzstoffe. Es ist nicht ausreichend, ein Hafer freies Müsli zu füttern, denn auch dies ist aufgrund der Haferfreiheit nicht Getreide und Zusatzstoff frei.

Tinker sind für mich die liebenswertesten Geschöpfe überhaupt und sind durch ihre Anhänglichkeit, ihren Charme und dieses regelrecht auf ihren Menschen fixiert sein, ganz besondere Pferde. Meine ersten Erfahrungen mit Tinkern waren jedoch leidvoll, schwer erkrankte und leidende Tinker erlebte ich täglich ab Ende der 90er Jahre sowohl in der Tierheilpraxis wie auch erst recht bei meinen Haaranalysen bei Pferden. Damals fragte ich mich, was einen Menschen dazu veranlasste, sich ausgerechnet einen Tinker anzuschaffen, der doch so empfindlich auf viele Faktoren und kleinste menschliche Fehler in Fütterung und Haltung reagiert. Der doch ständig zig Zipperlein und oft auch obendrauf noch ziemlich ernsthafte Krankheiten hat, der Tinker, der einfach auf jeden Umweltfaktor extrem reagiert, warum muss es gerade ein Tinker sein? Beim Begriff Tinker dachte ich gleich an Dämpfigkeit, Sommerekzem, Mauke und Kotwasser… Egal, mit Kauf von Gustav, meinem Tinker, wusste ich es: Tinker sind etwas ganz Besonderes und mit anderen Pferden nicht wirklich vergleichbar, sie sind eben die besonders liebenswerten Tinker und mir persönlich kommt kein anderes Pferd mehr ins Haus…

Auch Gustav war natürlich nicht gesund, ich kaufte ihn mit chronischem und über viele Monate anhaltendem therapieresistentem Durchfall und massivem Kotwasser. Als er im Tierheilkundezentrum vom Hänger stieg, sah er aus, als hätte er im Durchfall gebadet. Die ersten Monate verzweifelte ich fast an seinem ständigen Kotwasser und Durchfall, ich probierte wirklich alles aus, was ausprobierenswert erschien, doch sein Kotwasser blieb uns viele Monate erhalten. Es dauerte längere Zeit und erforderte viel Geduld meinerseits, bis ich mit extensiver Pferdefütterung, speziellen Kräutermischungen und ein wenig Homöopathie einen Kotwasser und Durchfall freien Gustav bekam. Mein zweiter Tinker, Osman, den wir ein Jahr später kauften, hatte glücklicherweise keinerlei Probleme und ist auch bis heute kerngesund geblieben, da er von Geburt an vernünftig bzw. Tinker gerecht gefüttert und gehalten wurde; sprich extensiv und karg. Beide sind sogenannte Importpferde aus England bzw. Irland. Dann kam 2014 mein Kleiner Mann, ein schwarzer Tinker, sieht aus wie ein kleiner Friese und ist der allerliebste Schatz:-) Natürlich nicht gesund, nein, nein… der Kleine Mann hat ein sehr sehr sehr massives Sommerekzem und kratze sich im wahrsten Sinne halb tot… Aber diese Geschichte vom Sommerekzem des Kleinen Mannes lesen Sie unter Sommerekzem! Wir haben es auch inzwischen mehr als super gut im Griff, um dies vorweg zu nehmen.

Also, jetzt sind es insgesamt drei Tinker, die meinen Stall und vor allem mein Leben bereichern… und die sich heute alle drei bester Gesundheit erfreuen, weil ich auf ihre Bedürfnisse eingehe…

Um besser mit unseren vielfältigen Umweltbelastungen umgehen zu können, die Ausscheidung und Entgiftung zu fördern, wie auch bezüglich der Veranlagung zu einem empfindlichen Magen & Darm sowie zur empfindlichen Haut bekommen sie eine natürliche Mineralstoffquelle speziell für Tinker, die ich extra für meine geliebten Puschelmöpse entwickelt habe. Meine Kräuter für Tinker versorgen natürlich und somit optimal verstoffwechselbar mit Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen und enthalten keinerlei Zusatzstoffe und synthetische Beimengungen. Da insbesondere Tinker auch besonders sensitiv auf Toxine und Pestizide reagieren, entsprechen meine Kräuter höchster Qualität, somit sind Pestizide und Toxine durch strengste Prüfung auf ca. 400 verschiedene Giftstoffe ausgeschlossen. Dies ist bei Kräutern nicht die Regel, jedoch gibt mir dieser Prüfungsstandard das „gute Gefühl“, meine Tinker (und selbstverständlich auch Eure Tinker…) wirklich optimal zu versorgen und nicht aus Unwissen bei ungeprüfter Ware eventuell enthaltene Giftstoffe zu füttern. Die Qualität meiner Kräuter für Pferde ist mir sehr wichtig und hier einsehbar.

Auf natürliche Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine sollte selbstverständlich auch bei Tinkern nicht verzichtet werden, denn auch Tinker benötigen diese, jedoch in natürlicher und somit für Tinker verwertbaren Darreichungsform, nicht als synthetisch zugesetzte Stoffe. Synthetische Zusatzstoffe, wie künstliche Vitamine, Mineralien und Spurenelemente können das Verdauungssystem von Tinkern empfindlich stören. Auch entwickeln zahlreiche Tinker allergische Reaktionen auf synthetische Zusatzstoffe.

Komplex wirkt auch das Zusammenwirken der einzelnen synthetischen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente untereinander. Durch künstliche Überschüsse eines Stoffes, wird ein Mangel anderer erzeugt, obwohl dieser im Mineralstofffutter ausreichend vorhanden ist.

Außerhalb der Weidesaison bzw. nach dem Reiten bekommen unsere Tinker zusätzlich Nehls Pony Futter. Auch dieses ist komplett Getreide frei, Zucker frei und frei von noch so gearteten synthetischen Zusätzen. Wie manifestiert die Meinung in unseren Köpfen ist, dass Pferde und Ponys im allgemeinen Kraftfutter benötigen, zumindest dann, wenn sie geritten werden, kann ich täglich immer wieder neu erleben. Ständig werde ich gefragt, ob denn Nehls Pony Futter ausreichend sein kann bei Pferden und Ponys, die gearbeitet werden. Auch hierzu kann ich Gustav, den Kleinen Mann und Osman als gutes Beispiel benennen: Alle Drei sind mit ihrer, besser gesagt, durch ihre Fütterung top fit und erfreuen sich bester Kondition und Gesundheit. Der Muskelaufbau funktioniert problemlos und die Tinker haben großen Spaß an der Arbeit.

Meiner Erfahrung nach macht Getreide Tinker müde statt munter und krank statt gesund. Es ist ein Aberglaube, dass gearbeitete Tinker Kraftfutter benötigen, um Muskulatur und Kondition aufzubauen, das Gegenteil ist der Fall. Nicht nur meine eigene Erfahrung mit Tinkern spricht hierfür, sondern auch die zahlreicher Tinker Besitzer mit ehemals krank gefütterten Tinkern, die bei mir Hilfe suchten und deren Tinker sich heute wieder eines beschwerdefreien Lebens und bester Gesundheit erfreuen.

Hier geht es zur richtigen Tinkerfütterung: Klick hier!

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