Katharina, Pinocchio´s Besitzerin oder besser gesagt Retterin, hat die Geschichte vom kleinen Shettywallach für uns einmal ganz genau aufgeschrieben:

Pinocchio ist ein 5 Jahre alter Shettywallach. Er stand bisher auf der Weide und ist nicht gearbeitet worden. Gefunden habe ich ihn bei ebay, wo er mit dem Hinweis auf Hufrehe inseriert war.

Auf Nachfrage erfahre ich, dass der Hufschmied beim Ausschneiden feststellte, das Pinocchio Hufrehe hat. Das war am 2.9.16. Da die Rehe sehr wenig ausgeprägt ist, empfiehlt der Hufschmied keine weitere Therapie.

Ein Tierarzt wird hinzugerufen und verordnet Metacam. Pinocchio gehe nur auf hartem Boden fühlig.

Am 9.9.16 kommt Pinocchio nach 2,5 Stunden Fahrt im Anhänger bei mir an. Während der Fahrt erhielt er Metacam. Er läuft vorne links deutlich lahm.

Pinocchio in seiner neuen Heimat

Pinocchio in seiner neuen Heimat

Die Huforthopädin bestätigt um 16.30 Uhr, dass die Hufe von einem Hufschmied bearbeitet wurden und korrigiert nur wenig. Sie sieht eine verbreitete weiße Linie und Schädigungen am Hufbeinträger. Ihrer Aussage nach gab es vor ca 3-4 Monaten einen Reheschub.

Da Pinocchio zunehmend schlechter läuft, nehme ich ihn mit ans Haus in den Offenstall mit Auslauf. Maja leistet ihm Gesellschaft.

Er läuft im Verlauf des Abends und des nächsten Tages zunehmend schlechter.

Am Samstag, den 10.9. liegt er fast nur noch. Dabei beißt er sich immer wieder in den Kronrand des linken Vorderhufes. Futter lehnt er ab. Gestern und heute habe ich bereits ein Vet-Komplex von Frau Nehls verabreicht. Obwohl ich es nicht tun wollte, verabreiche ich Metacam. Dazu bade ich vor allem den linken Vorderhuf in kaltem Wasser.

Am 11.09. entdecke ich im Zuge des Badens einen schmerzhaften Abszess am Kronrand des linken Hufes. Der Abszess scheint sich zu öffnen. Der Eiter stinkt fürchterlich.

So sah Pinocchios linker Vorderhuf zu dem Zeitpunkt aus. Neben dem gesamten Hufzustand sieht man sehr schön den Abszess.

So sah Pinocchios linker Vorderhuf zu dem Zeitpunkt aus. Neben dem gesamten Hufzustand sieht man auch den Abszess sehr schön.

Am Montag, den 12.9. läuft Pinocchio deutlich besser vorne links. Er frisst, wird frech, toleriert  die Hufbäder problemlos auch weiterhin. Metacam bekommt er nun nicht mehr.

Am 13.9. treffen endlich die Kräuter ein und Pinocchio erhält diese am selben Abend zusätzlich zu den weiterhin verabreichten Globulis von Frau Nehls.

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Inzwischen frisst er gut und mit viel Genuss.

Sein Gangbild entspricht inzwischen dem eines Hufreheponys. Er läuft im „Einfüßlergang“.

Am 14.09. öffnet und entleert sich der Abszess vollständig. Die Schmerzempfindlichkeit am linken Kronrand ist weg. Ich bade den Fuß in Seifenwasser. Pinocchio wird zunehmend lebhafter.

Pinocchio an seinem Lieblingsplatz...

Pinocchio an seinem Lieblingsplatz, dem kleinen Sandhaufen…

... wo es sich einfach am besten schläft ;-)

… wo es sich einfach am besten schläft 😉

16.9.: Pinocchio läuft nach wie vor im Einfüßlergang, aber das tut er deutlich zügiger und weniger vorsichtig als die Tage davor. Am Morgen fällt mir auf, dass der Abszess wieder müffelt und ich bade in Seifenwasser. Dabei kann ich den Bereich des Abszesses gut anfassen und massieren. Die Tasche oberhalb des Kronrandes ist gute 5 cm breit und wirft keinen Eiter mehr aus.

Da ich heute frei habe, sitze ich häufig im Garten und beobachte Pinocchio. Er läuft mehr umher, als er es bisher getan. Es scheint seinen Füßen eindeutig besser zu gehen. Dennoch wackelt der dabei noch immer mit dem Kopf nach links.

17.09.: Pinocchio wird lebhaft. Er versucht unsere kleinen Terriermädels zu jagen. Er geht einen normalen Schritt, langsam und fühlig, aber ganz normal ohne sichtbare Lahmheit. Es ist ihm langweilig und er läuft mir nach. Bisher hat er eigentlich unnötiges Herumlaufen vermieden. Ich hoffe, dass er bald auf die Winterkoppel raus kann. Es ist sehr ungewohnt, bei dem tollen Wetter die Ponys am Haus stehen zu haben. Moritz und Sissi stehen unterdessen auf der Winterkoppel. Als ich mit Sissi fahren war, habe ich Moritz abgetrennt zu Pinocchio und Maja gestellt. Das verlief erfreulicherweise friedlicher als der erste Kontakt. Ich bin guter Dinge, dass die beiden Spitzbuben sich gut vertragen werden.

18.9.: Heute hat Pinocchio alles gelernt, was ein Pony kennen muss. An unser Grundstück schließt der Sportplatz an und es war ein U10 Bundesligaturnier mit extrem viel Musik, Lärm und Kinderradau. Am Abend beschließe ich den gelangweilten Pinocchio und seine Beistellfreundin Maja auf die 300 m entfernte Winterkoppel zu bringen, denn er läuft einen zügigen und lahmfreien Schritt.

Die 300 m bringen wir flott hinter uns, denn Pinocchio hat es eilig. Auf der Koppel buckelt er  freudig los und galoppiert sogar ein Stück. Danach ist er immer noch lahmfrei. Es ist aber offensichtlich, dass der Huf links-vorne noch schmerzt, denn er leckt wieder den Kronrand, an dem der Abszess aufgebrochen war.

Pinocchio, der die letzten 5 Jahre nur auf Weide stand, fühlt sich auf der Koppel sichtlich wohl. Er genießt den nassen Boden und wälzt sich erst mal ausgiebig.

Zu den anderen beiden Ponys darf er noch nicht, damit er seine Hufe nicht überanstrengen muss, falls er gejagt würde.

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Pinocchio und Maja auf „ihrer“ Koppel

Die beiden Koppeln der vier Ponys grenzen direkt aneinander

Die beiden Koppeln der vier Ponys grenzen direkt aneinander

20.09.: Pinocchio trabt mir lahmfrei entgegen, als ich mit seinen Kräutern komme. Nach dem Traben leckt er wieder am Kronand. Er ist munter, fröhlich und möchte gerne zu den anderen Ponys. Maja ist ihm wohl zu langweilig. Das muss aber noch warten.

Der Kumpel auf der anderen Seite ist einfach interessanter :-)

Der Kumpel auf der anderen Seite ist einfach interessanter 🙂

Die Botschaft, dass ich ein Reheshetty gekauft habe, nahmen meine Pferdefreunde alle fassungslos entgegen. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Pony wieder gesund und mein neues Distanz-Fahrpony wird, weil ich die besten Erfahrungen mit Ihnen und Ihren Produkten gemacht habe. Außerdem habe ich eine fähige Huforthopädin.

Vor einem Jahr erwischte mich die Hufrehe zum ersten Mal in meiner 37-jährigen Pferdelaufbahn. Damals therapierte ich mein Pony mit den Ergänzungen super schnell und rückfalllos. Der Fall Pinocchio wird länger dauern, aber das Pony wird genesen. Daran habe ich keine Zweifel dank Ihnen. Ich werde Sie auf dem Laufenden halten.

Liebe Grüße Katja und Sissi aus der Pfalz

Sissi macht es Pinocchio schon einmal vor

Sissi macht es Pinocchio schon einmal vor

An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei Katja für diese tolle Dokumentation bedanken und sind jetzt schon gespannt, wie es im 2. Teil bei Pinocchio weitergeht! 🙂

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