Harnsteinbefunden bei Hunden und Katzen liegen ähnliche Auslöser und Ursachen zugrunde. Daher können Untersuchungen, die sich beispielsweise auf die Katze beziehen, auch in Kernaussagen auf Hunde übertragen werden. So gelten viele allgemeine Aussagen gleichermaßen für Katzen und Hunde. Erkrankungen der ableitenden Harnwege (lower urinary tract disease, LUTD) sind häufig vorkommende Erkrankungen bei Katzen und Hunden. Die Abkürzung LUTD verwendet man allgemein für Kleintiere und Hunde. Die Abkürzung FLUTD steht für die Erkrankungen der ableitenden Harnwege von Katzen (Feline = Katze, Lower = freie Übersetzung für Kleintiere). Die Urolithiasis (Urolithiasis bezeichnet die Ausbildung bzw. das Vorkommen von Konkrementen (Harnsteinen) in den Harnwegen (Nierenbecken, Ureteren, Harnblase, Urethra). Urolithiasis ist eine Form der FLUTD (feline lower urinary tract disease). Hinter diesem Begriff verbergen sich verschiedene Krankheiten, deren Symptome sehr ähnlich sind und daher keinen eindeutigen Rückschluss auf die zugrunde liegende Form der FLUTD geben. Aus diesem Grund sollte man grundsätzlich ein einheitliches diagnostisches Schema sowie weiterführende Untersuchungen wie die Urin Analyse und Röntgen bzw. Ultraschall vornehmen lassen sowie den isolierten Stein auf seine Zusammensetzung hin untersuchen lassen. Hierdurch erhält man wichtige Hinweise zu einer geeigneten Therapie, Rezidivgefahr und Vorbeugung. Die Vorbeugung spielt eine entscheidende Rolle, da viele Tiere immer wieder neu erkranken. Eine alleinige adspektorische (äußerliche) Untersuchung des Steins ist nicht aussagekräftig, da man zum einen verschiedenartige Mineralien innerhalb eines Steines nicht erkennen kann und zum anderen gleichartige Steine sehr unterschiedliches Aussehen annehmen können. Die Feline Lower Urinary Tract Disease (FLUTD = untere Harnwegserkrankung der Katzen, auch Feline Lower Urinary Tract Inflammation, FLUTI; veraltet: Feline urologic syndrome, FUS) ist ein bei Hauskatzen auftretender Krankheitskomplex der ableitenden Harnwege (Harnblase und Harnröhre). Eine in den 1970er-Jahren in Mode gekommene Hypothese fokussierte auf Struvitsteine als wichtigsten Auslöser der FLUTD. Hier wurden eine übermäßige Zufuhr von Magnesium über die Nahrung und ein zu hoher pH-Wert als wichtigste krankheitsauslösende Faktoren angenommen. Die Futtermittelindustrie reagierte auf diese Forschungsergebnisse und veränderte die Rezepturen ab Mitte der 1980er-Jahre auf magnesiumarme und harnansäuernde Inhaltsstoffe. Die Folge war, dass die Zahl der Struvitsteine rapide abnahm und an ihre Stelle Calciumoxalatsteine traten.

Symptome FLUTD bzw. LUTD

Symptome zeigen sich in häufigen Urinieren kleiner Mengen (Pollakisurie), Schmerzäußerungen beim Urinieren (Dysurie oder wenn noch wenige Tropfen abgegeben werden Strangurie) und Blut im Urin (Hämaturie). Darüber hinaus urinieren Wohnungskatzen häufig außerhalb der Katzentoilette. Im Vergleich zu gesunden Tieren sinkt die Konzentration der Glykosaminoglykane im Urin bei an FLUTD erkrankten Katzen beträchtlich. PEREIRA et al. (2004) stellten die Hypothese auf, dass dieser niedrige Glykosaminoglykanspiegel einen Defekt der Blasenoberfläche widerspiegelt, wodurch die endogenen Uringlykosaminoglykane absorbiert und/oder degeneriert werden. Bei FLUTD wird die Gabe von Glykosaminoglykanen empfohlen.

 

Verschiedene Steinarten

Calciumoxalate (CaOx mit den Formen Whewellit und Whedellit) und CaOx-Struvit Mischsteine.

Es gibt Hinweise, dass Diäten zur Unterdrückung von Struvit über verschiedene Mechanismen wiederum das CaOx- Risiko steigern können, weshalb gerade bei Fütterung einer solchen harnansäuernden Diät auch geringen Anteilen von CaOx in einem Stein Bedeutung beigemessen werden sollte. Weiterhin sollen Bewegungsarmut und Adipositas, zwei Probleme, die eine zunehmende Zahl von Hunden und Katzen betreffen ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung dieser Steine spielen. CaOx nehmen bei Hunden und Katzen mit zunehmendem Alter zu.

Struvite (Tripelphosphat, Magnesium-Ammonium-Phosphat).

Während bei Hunden Struvite besonders im Zusammenhang mit Harnwegsinfektionen zu finden sind, sind bei Katzen meist keine Infektionen vorhanden. Infektionen mit Struvite fördernden Mikroorganismen treten häufiger bei Katzen unter einem Jahr oder bei älteren, immungeschwächten Tieren auf.

Harnsäuresteine

Harnsäuresteine entstehen bei Katzen im Zusammenhang mit einem portosystemischen Shunt oder einer anderen schweren Lebererkrankung. Bei Hunden sind Harnsäuresteine oft Rasse abhängig, da bestimmte Hunderassen eine Veranlagung mitzubringen scheinen.

Cystinsteine

Cystine entstehen bei Hunden und Katzen in der Regel aufgrund eines angeborenen Stoffwechseldefektes. Eine Disposition für bestimmte Rassen liegt nahe.

 

 

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