Ihren Namen erhielt das Cushing-Syndrom durch ihren Entdecker, einem amerikanischen Neurochirurgen (H. Cushing 1896 – 1939). Das Cushing-Syndrom bezeichnet eine Überfunktion der Nebennierenrinde und kommt relativ häufig bei Hunden, relativ selten bei Katzen vor. Das Hormon Cortisol, welches in den Nebennieren, die sich direkt an den Nieren befinden, gebildet wird, wird fehl gesteuert, das heißt, es kommt zu einer vermehrten Ausschüttung des Hormons Cortisol. Verschiedene Ursachen können zu einer vermehrten Ausschüttung des Hormons in die Blutbahn führen. Trotz ihrer nahen anatomischen Lage haben die Nieren und Nebennierenrinde nur wenig gemeinsam. Ihre Aufgaben sind völlig unterschiedlich. Dennoch sind beide für den Körper lebenswichtig, ihr Ausfall würde zum Tod führen.

Symptome von Cushing bei Hunden und Katzen sind beispielsweise:

* Oft werden große Mengen Wasser hastig getrunken

* Betroffene Hunde und Katzen urinieren dementsprechend häufiger

* Die Muskulatur nimmt ab

* Umverteilung der Körperproportionen; während sich vermehrt Fett im Rumpfbereich  ansammelt, erscheinen die Extremitäten durch den auftretenden Muskelschwund dünn

* Es entwickelt sich ein Hängebauch

* Der Appetit nimmt zu

* Hunde hecheln oft

* Ausbleibende/verzögerte Läufigkeit

* Bei Rüden Hodenatrophie

Im Bereich von Haut- und Haarkleid kann es beim Cushing Syndrom zu folgenden Veränderungen kommen, diese treten oft erst einige Zeit nach den ersten Symptomen wie Polydipsie oder Polyurie auf:

* Haarausfall als Folge des herabgesetzten Haarwachstums

* insgesamt schütteres und dünnes Fell

* Änderungen in der Fellfarbe, oft starke weißliche Veränderungen

* dünne Haut – Blutgefäße werden sichtbar, die Haut ist trocken

* schlechte Wundheilung

* die Haut ist anfällig für Infektionen aller Art

* vermehrte Pigmenteinlagerungen, oft Schwarzfärbung der Haut

* verstopfte Talgdrüsen
Auswirkungen des Cushing-Syndroms auf den Gesamtorganismus:

* viele Hunde erkranken an einem Diabetes mellitus

* die erhöhten Glukokortikoidwerte können zu einer Osteoporose führen, damit verbunden die steigende Gefahr von Knochenbrüchen

* Die Anfälligkeit für verschiedene Infektionen steigt an

* Es können ernsthafte Schädigungen der Leber und Nieren auftreten

Diagnostik des Cushing bei Hunden & Katzen

Oft liefern die Symptome einen ersten Hinweis auf das Vorliegen eines Cushing Syndroms. Dennoch ist es sinnvoll durch weitere Testmethoden diesen Verdacht zu bestätigen. Die Behandlung des Cushing Syndroms ist nicht ohne Risiko. Häufig treten unangenehme bis massive Nebenwirkungen auf. Eine sichere Diagnose ist nicht nur aus der Verantwortung heraus unbedingt nötig, sondern auch sinnvoll, da diese die Ursache der Fehlsteuerung ans Licht bringt. Je nach Sitz der Störung (Hypophyse oder NNR) wird auch die Therapie ausfallen. Zunächst wird der Tierarzt oder Tierheilpraktiker anhand der vorliegenden Symptomatik eine Verdachtsdiagnose stellen und diese dann durch eine Reihe von Blut- und Urintests überprüfen. Zur weiteren Diagnostik werden Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen, ggf. auch ein CT oder MRT nötig sein. Diese Untersuchungen dienen dem Auffinden von Tumoren, geben aber auch Aufschluss auf den Zustand anderer Organe, die bei einem Cushing Syndrom in Mitleidenschaft gezogen werden können.

Leave a Reply