In Bezug auf den gestrigen Beitrag (Mein Tinker ist zu dick!) folgen nun einige Wohlstandskrankheiten.

Lebererkrankungen

Werden gefördert und oft ausgelöst durch eine zu fette, proteinreiche Fütterung. Unsere leichtfuttrigen, nicht im Arbeitseinsatz stehenden Tinker weisen schon bei relativ karger Fütterung einen Überschuss an Protein auf. Meint man es dann allzu gut und füttert neben Grasfütterung auch noch Müsli, Getreide & Co. ist die Leber schnell überlastet mit dem Abbau des überschüssigen Proteins und erhöhte Leberwerte sind die Folge. Auch ein 24-Stunden-Weidegang auf üppigen Weideflächen ist meist zu viel des Guten und die Leber ist nicht mehr in der Lage, alle Nährstoffe zu verstoffwechseln. Eine Unterstützung der Leberfunktion macht durchaus Sinn!

Nierenerkrankungen

Auch die Nieren werden bei dauerhafter zu proteinreicher, zu stärkereicher Fütterung überlastet. Nicht selten heißt das Resultat Niereninsuffizienz, insbesondere dann, wenn weitere Faktoren wie Umweltgifte, Toxine im Futter und Medikamente sozusagen „das Fass zum Überlaufen“ bringen. Gerade Tinker reagieren äußerst sensitiv auf Toxine. Um Leber und Nieren in ihrer Entgiftungsfunktion zu unterstützen, entwickelte ich verschiedene Ergänzungsfuttermittel, die sich im Laufe der Jahre sehr gut bewährten.

Hyperlipämie (Störung des Fettstoffwechsels)

Dieses „Todesurteil“ tritt bei übergewichtigen Tinkern auf und stellt ein lebensbedrohendes Symptom dar und entsteht vor dem Hintergrund, dass der Tinker mehrere Tage einer negativen Energiebilanz ausgesetzt wird (z. B. Futterentzug) und die dann einsetzende Mobilisierung des Depotfettes nicht durch eine zureichende Leberfunktion verstoffwechselt wird. Der Gesamtfettgehalt im Blutplasma steigt über dem Maximalwert und das Plasma wird trüb und milchig, die Pulsfrequenz erhöht sich, Puls- und Herzbeschleunigung resultieren aus einer fettigen Degeneration des Herzmuskels, der Tinker befindet sich im Zustand der Apathie mit Bewegungsunlust, Nahrungs- und Trinkwasserverweigerung. Besonders gefährdet sind auch trächtige Stuten, jedoch erkranken auch güste Stuten, Wallache und Hengste an Hyperlipämie. Plötzliche Veränderungen der Haltungs- und Futterbedingungen sowie Darmentzündungen (Verursacher u. a. hochgradiger Endoparasitenbefall) und der damit einhergehende Protein- und Mineralstoffverlust durch den heftigen Durchfall sind Gründe für die Mobilisation des Depotfettes, welches zur Hyperlipämie führt. Besonders gefährdet sind aber nach wie vor zu fette Tinker, welche plötzlich auf strenge Diät gesetzt werden, weil beispielsweise eine Hufreheerkrankung eingetreten ist oder auch trächtige Stuten, bei welchen im letzten Drittel der Trächtigkeit, der durch die Trächtigkeit erhöhte Grundumsatz nicht berücksichtigt wird.

(http://www.tierheilkundezentrum.eu/pferde/fuetterung/zu-dickes-pferd/)

(http://www.tierheilkundezentrum.info/pferde/)

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